Guten Tag, Wenn Sie ein Hobbygeflügelhalter sind,
der sich für Zucht und Erhaltung der alten Hausgeflügelrassen
interessiert, wenn sie qualitätsvolles Geflügel oder Eier in
tiergerechter Haltungsgröße produzieren, wenn sie praktizierender
Tierarzt oder Gesundheitsexperte, Volkswirt, Wissenschaftler,
Mandatsträger oder engagierter Bürger sind, wird Sie diese wichtige
Information interessieren.
Auf der Internetseite Change gibt es zu diesem Thema eine
öffentliche Petition.
Ihr Ziel ist es, die Pharmafirmen, die Geflügelimpfstoffe
produzieren, dazu zu bringen, diese Impfstoffe in kleinen
Abgabeeinheiten zu produzieren und zu vernünftigen, angemessenen und
verantwortungsvollen Preisen zu verkaufen.
Dies soll insbesondere den Bedürfnissen der Hobbygeflügelhaltung
dienen, mit dem Ziel der Artenerhaltung. Dies soll aber auch der
professionellen Geflügelhaltung nutzen, die sich für Aufzucht und
Haltung im kleinen Stil verpflichtet hat, um eine nachhaltige
Entwicklung und kurze Vertriebswege zu ermöglichen. Bereiche, die
von den Pharmaunternehmen seit Jahrzehnten bewusst vergessen und
vernachlässigt werden, einzig zum Nutzen der
Intensivgeflügelhaltung. Impfstoffe für Geflügel werden daher
ausschließlich in Mega-Abgabeeinheiten von 1.000, 10.000, teilweise
20.000 Dosen angeboten! Und morgen vielleicht bereits in noch
größeren Einheiten, wenn man sich nicht dagegen wehrt.
Dieses Problem ist ein generelles Anliegen, das unsere Grenzen
überschreitet. Aus Gründen der Gerechtigkeit gegenüber unseren
kleinen Zuchten, um besser gegen Antibiotikaresistenzen zu kämpfen,
die durch übermäßigen Einsatz von Antibiotika entstehen, weil es an
den notwendigen Impfstoffen in kleinen Abgabeeinheiten fehlt, auch
um die Gesundheit unserer Tiere und Herden zu erhalten, die alten,
seltenen Geflügelrassen angehören und ein Biodiversitätsreservoir
und nationales Kulturgut darstellen. Um auch unsere
Geflügelausstellungen und –wettbewerbe ebenso sicherzustellen wie
den Austausch von Zuchttieren zwischen Züchtern, sowie um der
Hobbygeflügelhaltung und den kleinen Geflügelproduzenten, die
hunderte dauerhafte Arbeitsplätze überall im Land erhalten, zu
ermöglichen, ihre Tätigkeit fortzusetzen und sich zu entwickeln.
Der chronisch fehlende Zugang zu den Impfstoffen für Geflügel,
die in kleinen Abgabeeinheiten nicht verfügbar sind, ist ein
massiver Hemmschuh. Er schadet ebenso dem Erhalt unserer alten und
bedrohten Geflügelrassen, der Gesundheit von Mensch und Tier sowie
langfristig einer guten Agrarstruktur, die vor Ort Arbeitsplätze
schafft.
Frankreich hat den Vertrag von Rio unterzeichnet, der durch seine
Regeln und Ziele vorgibt, die notwendigen praktischen Maßnahmen zu
ergreifen, um die Arten- und Rassenvielfalt gerade derjenigen
Haustiere zu erhalten, die nur noch gering verbreitet sind oder vor
der Auslöschung stehen. Frankreich beachtet also in diesem
speziellen und doch so zentralen Punkt des Zugangs zu
Geflügelimpfstoffen, seine Verpflichtung nicht. Seit Jahrzehnten
wurden keinerlei Maßnahmen ergriffen, um den Markt der
Geflügelimpfstoffe besser zu regulieren. Für tausende französische,
europäische Züchter, ja für Züchter weltweit, die Rassen erhalten,
welche ohne ihr Zutun längst verschwunden wären, ist dies vollkommen
inakzeptabel und möglicherweise verhängnisvoll. Insbesondere da
diese Problematik seit ewigen Zeiten in allgemeiner Gleichgültigkeit
hingenommen wird. Es ist daher Zeit zu reagieren, zu informieren, um
endlich zu versuchen, diese Fehlentwicklung zu stoppen und die
Impfstoffversorgung der kleinen Geflügelzüchter zu verbessern. In
vielen Punkten ist das geltende System der Produktion und Verteilung
von Geflügelimpfstoffen in einer rechtlichen Grauzone, missachtet
das tierische Wohl und gute tierärztliche Praxis.
Wenn Sie an diesem Thema Interesse haben, finden Sie hier den
Link zur genannten Petition:
https://www.change.org/p/produire-des-vaccins-pour-volailles-conditionnes-en-petits-dosages
Nehmen Sie diese Petition zur Kenntnis, eine ausführliche
Argumentationslinie erklärt dort (allerdings auf Französisch) die
Wichtigkeit des Anliegens. Die vielen Kommentare, die Züchter und
andere Unterzeichner der Petition beigefügt haben, sind hilf- wie
lehrreich.
Mehrere hundert Personen, vor allem Züchter, haben sie bereits
unterzeichnet. Wenn Sie dies noch nicht getan haben, schließen Sie
sich an und helfen Sie dabei, zunächst die Entscheidungsträger in
der Politik aufzuklären und besser zu informieren. Sie haben es
nötig. Sie sind tatsächlich teilweise verantwortlich für den Schutz
der Biodiversität, wenn eindeutige und schlüssige technische
Vorgehensweisen in Bezug auf Geflügelimpfstoffe gegenüber den
gewinnträchtigen Pharmafirmen angewendet werden. Und sei es nur als
natürliche Gegenleistung für die Vermarktungsgenehmigungen, die
diesen Unternehmen erlauben, rechtswirksam mit der
Intensivgeflügelindustrie Handel zu treiben.
An dieser Stelle schlagen wir Ihnen eine kurze Pause vor. Wir
wissen, dass wir in unseren hektischen Leben nicht immer die Zeit
haben, uns in Ruhe mit all den wichtigen Themen (zu nennen seien
beispielsweise die individuellen Freiheitsrechte, aber auch die
sozialen, ökonomischen Fragen oder Umweltprobleme) zu befassen, die
uns täglich bedrohen.
Der Text, der hier noch folgt, weist eine gewisse Länge auf.
Obwohl wir bei seiner Abfassung versucht haben, ihn so angenehm
lesbar wie möglich zu gestalten, schlagen wir vor, dass diejenigen
unter Ihnen, die es wünschen, sich direkt zu der Petition „Vaccins
Volailles“ begeben können, indem sie auf den oben abgedruckten Link
klicken. Der dortige Text ist notwendigerweise kurz und summarisch,
auch wenn unser Thema eigentlich in gewissen Punkten eine nur
überblicksartige Erörterung bietet.
Diejenigen unter Ihnen, die Naturalisten sind oder die
Beschaulichkeit lieben, können dort ein wunderbares Foto meiner
Hühner in ländlicher Umgebung bewundern. Genauer gesagt, ein Bild
einer Zuchtgruppe, bestehend aus einem Hahn und einigen
weizenfarbigen Hennen der Rasse Marans. Egal wie sie sich dann
entscheiden, ob sie sich an unserer Aktion beteiligen oder nicht
(jeder ist frei, die Wichtigkeit des von uns aufgeworfenen Problems
selbst zu beurteilen), meine Hühner sind immer einen Blick wert. Es
handelt sich um eine sehr seltene Gefiederfärbung dieser Rasse, die
gerade dabei ist, wieder zu erstarken, nachdem sie bereits fast
ausgelöscht war. Eine Gefiederfärbung deren Vertreter ich, soviel
ich kann, an Liebhaber weitergebe, um dieses Wiedererstarken
(zusammen mit anderen) weiter zu fördern. Passionierte
Züchterkollegen, deren kleine Zuchtgruppen es natürlich wert wären,
in Zusammenarbeit mit unseren Tierärzten, durch verschiedene, ebenso
nützliche wie notwendige Impfungen geschützt zu werden. Der
Geschlechtsdimorphismus, der sich im Gefieder von weizenfarbigen
Hähnen und Hennen niederschlägt, ist wundervoll anzusehen. Es sei
jedoch erwähnt, dass die züchterische Arbeit, die erforderlich ist,
um diesen Farbschlag über Generationen hinweg zu festigen, mehr als
aufwendig ist.
Greifen wir jedoch für diejenigen, die die Zeit haben, es zu
lesen, nunmehr das Thema wieder auf. Hier geht es nunmehr um die
Details, die unbedingt behandelt werden müssten, allerdings den
Haupttext der Petition unnötig belasten würden. Wenn man diese
Details kennt, so hoffen wir jedenfalls, ist es jedoch einfacher,
die Wichtigkeit des Themas korrekt einzuschätzen.
Man hört häufig, dass für den Erhalt von Arbeitsplätzen
Gegenleistungen erforderlich seien, ein „Pakt der Verantwortung“.
Das passt perfekt, denn die Hunderttausenden kleinen Geflügelhalter
oder -züchter und die kleinen französischen und europäischen
Geflügelproduzenten erhalten hunderte Arbeitsplätze auf dem Land.
Sie erhalten diese auch in den Unternehmen, die ihnen die
Ausstattung liefern oder ihnen Dienstleistungen anbieten, ebenso wie
sie die Städte und Gemeinden durch Geflügelwettbewerbe und
-ausstellungen beleben. Aber sie arbeiten dennoch, ohne
vereinfachten Zugang zu Geflügelimpfstoffen für ihre kleinen Herden,
unter unannehmbaren und gefährlichen Bedingungen, ohne effektive
sanitäre Präventionsmaßnahmen. All ihr Tun steht also auf unsicheren
Beinen.
Damit ist diese Aktion und alles, was aus ihr entstehen wird, von
zentraler Bedeutung für die Zukunft der kleinbäuerlichen
Geflügelhaltung, für die Ausbreitung der Hobbygeflügelhaltung ebenso
wie der Hobbygeflügelzucht, für unser nationales genetisches Erbe,
für die Artenvielfalt, für die kleinen Qualitätsgeflügelproduzenten,
die auf kurze Lieferwege setzen und, im Hinblick auf eine
nachhaltige Entwicklung, für ein lebendiges Landleben.
Das so oft beschworene Vertrauen, das notwendig ist, damit unsere
Wirtschaft wieder vollends anspringt, entsteht durch die genaue
Beobachtung derjenigen Wirtschaftsbereiche, die einer Unterstützung
bedürfen. Hierbei müssen die genauen Einzelheiten etwaiger
auferlegter Beschränkungen behandelt werden. Hier konkret handelt es
sich dabei um eine missbräuchliche Handelspolitik derjenigen
Pharmakonzerne, die Geflügelimpfstoffe herstellen. Diese handeln
unverantwortlich hinsichtlich des Gesundheitsschutzes und
verursachen teure und zu verurteilende Produktionsverluste.
Unser reiches, lebendiges kulturelles Erbe der Geflügelzucht, das
erhalten werden muss, erfreut sich seit einigen Jahren wieder
wachsender Beliebtheit, dank der Hobbygeflügelhaltung in den Gärten.
Die Nachfrage der Verbraucher zielt dabei natürlicherweise in
Richtung der gesamten Vielfalt an altem bäuerlichem Rasse- oder
Ziergeflügel.
Die Züchter und die Unterzeichner dieser Petition wünschen sich,
dass der Staat seine Rolle als Regulierer wahrnimmt. In Bezug auf
das hier behandelte Thema der Geflügelimpfstoffe ist sein Handeln
dringend. Wenn er aber nicht in der Lage sein sollte, diese
Impfstoffe zu regulieren, dann sollte er zumindest andere Wege
aufzeigen, um sie zu produzieren. Wenn man die technische Effizienz,
die öffentliche Gesundheit, die Gerechtigkeit und die Gleichheit
ernst nehmen würde, dann müssten alle bereits existierenden
Geflügelimpfstoffe seit langer Zeit in kleinen Abgabeeinheiten
produziert werden. Damit kein Geflügelzüchter auf dem Land, vom
kleinsten bis zum größten vergessen werde. Aus der Vielzahl kleiner
Flüsse entstehen erst die großen Ströme.
Dies umso mehr als die Begeisterung für die kleinbäuerliche
Geflügelhaltung wie für die Hobbygeflügelhaltung und -zucht, die
unsere alten Rassen erhält, heute sehr in Mode ist und im Trend
liegt. Hierzu zählt auch die Nutzung des Huhns durch echte
„Öko-Bürger“ für die „Entsorgung“ der organischen Haushaltsabfälle.
Wenn wir uns nicht dafür einsetzen, vernünftige Lösungen zu
finden, um unsere Herden seltener, bedrohter alter Rassen, die von
kleinen züchterischen Strukturen erhalten werden, durch Impfungen zu
schützen, droht uns leider, dass dieser Aufschwung der Geflügelzucht
morgen eher mit genetisch ähnlichen Hybridhühnern erfolgen muss, die
durch die Agrar-Industrie produziert werden. Hühner, die durch ihre
industrielle Produktionsweise und –menge die Möglichkeit haben,
flächendeckend gegen verschiedenste Krankheiten geimpft und dadurch
effektiv geschützt zu werden.
Dies also droht uns, wenn wir die Geflügelimpfstoffe für die
kleinen Hobbyhalter unzugänglich machen: Eine drastische Verarmung
des genetischen Potentials. Denn nur diese Hobbyhalter schützen,
bewahren und entwickeln unsere heute so gefragten alten bäuerlichen
Geflügelrassen.
Wegen der finanziellen Hürden, sich die bestehende Vielzahl von
Geflügelimpfstoffen zu beschaffen, da die existierenden Abgabemengen
und Dosierungen viel zu groß für ihre kleinen Bestände sind, kann
sich die Hobbygeflügelzucht und können sich die kleinen
Geflügelproduzenten nicht wirklich gut vermarkten, geschweige denn
sich der wachsenden Nachfrage stellen. Eine sowohl genetische als
auch soziale und wirtschaftliche Vergeudung.
Wir informieren über diesen schändlichen Skandal und bringen ihn
ans Licht der Öffentlichkeit. Ständig wird vom Wohlergehen der Tiere
gesprochen, es gehört allgemein zum guten Ton. Die Bedeutung ihrer
Gesundheit wird dabei jedoch nicht erwähnt. Die Geflügelimpfstoffe
müssen, auf Bestellung, in kleinen Abgabemengen bei unseren
Tierärzten vorhanden sein. Sie müssen zu angemessenen, kohärenten
und verantwortungsvollen Preisen zu erwerben sein, damit unsere
Tiere nicht unter teilweise erbärmlichen Umständen an Krankheiten
sterben müssen. Dabei können immer auch viele Jahre der Zucht und
Auslese vollständig ausgelöscht werden. Ein Verlust, der manchmal
neben langjährigen Züchtern unserer alten Rassen auch Anfänger (die
neue Generation Züchter) verzweifeln lässt und zur Aufgabe zwingt.
Die Tierzucht ist wesentlicher Teil unseres Landes, unserer
Kultur, unseres Stolzes, unserer Herkunft. Sie zu erhalten ist
unsere Pflicht, wenn wir uns nicht selbst verlieren wollen.
Hoffen wir also, dass der französische Staat uns hilft und sich
ausführlich und schnell um seine Verantwortlichkeit für all diese
Versäumnisse kümmert. Es geht hier um die Glaubhaftigkeit seiner
Unterschrift unter die internationalen Verpflichtungen zu diesen
wichtigen Fragen, die da sind: Nachhaltige Entwicklung sowie Schutz
der Artenvielfalt und unserer lebenden Kulturgüter. Wir sind ein
Land mit einem Erbe, das uns teilweise noch immer erhält, das
sollten wir nicht vergessen.
Während unser Europa – offiziell – versucht, den Verbrauch an
Antibiotika zu verringern, sollten wir vorangehen. Abgesehen davon,
dass der Impfschutz kleiner Zuchten wissenschaftlich betrachtet die
Regel sein sollte, kann die Verringerung des Gebrauchs von
Antibiotika nur gelingen, wenn der Zugang zu den verschiedenen
existierenden Geflügelimpfstoffen vereinfacht wird, ausgewogen und
demokratisch ist. Denn wo ein Wille, da ein Weg.
Der Zugang zu Geflügelimpfstoffen in kleineren Abgabemengen ist
eine augenscheinliche, drängende Notwendigkeit. Dieser Skandal hätte
bereits vor langer Zeit beseitigt werden müssen.
Den Verteidigern des Tierwohles sollte es eigentlich nicht
genügen – wenn auch mit der noblen Einstellung, sich nützlich machen
zu wollen – ständig zu kontrollieren, ob sich der kleine Züchter gut
um seine Tiere kümmert. Wir sehen angesichts der hier aufgeworfenen
Thematik sehr klar, wo die Grenzen derartiger Gedankengänge bei
Fragestellungen liegen, die technisch wesentlich delikater und
komplizierter sind, als sie scheinen. Wir müssen daher über uns
selbst hinauswachsen und eine kohärente Gesamtsicht entwickeln.
Echte Praktiker unter den Züchtern wissen das, können und müssen es
ihnen beibringen und in Erinnerung rufen.
Niemand ist verpflichtet, Unmögliches zu tun. Man kann das Pferd
nicht von hinten aufzäumen. Es stellt sich die Frage, wofür eine
rigorose Kontrolle der kleinen Zuchtbetriebe im Namen des Tierwohls
gefordert wird? Was soll getan werden, wenn doch die kleinen Züchter
aus finanziellen Gründen ihre Tiere nicht durch einen vereinfachten
Zugang zu den Geflügelimpfstoffen schützen können, die produziert
und abgepackt werden alleine für die Agrarindustrie, für die
Intensivgeflügelhaltung ?
Bevor man sich in diesem eingeengten Marktumfeld einige halbwegs
vollständige und dauerhafte Impfprogramme leistet, gibt es in einer
kleinen bäuerlichen oder Hobbygeflügelhaltung viele tägliche Kosten
für die Unterhaltung, aber auch für den weiteren Ausbau der
verschiedenen Geflügelställe, die wir für unsere – nach Auffassung
der einen – Luxusgeflügel, nach Auffassung der anderen
erhaltenswerten reinen Rassengeflügel aufwenden müssen.
Die teilweise als Wunderwaffe angepriesene Antwort, die vor allem
dazu dient, das Kernproblem, die Pharmaunternehmen, zu umschiffen,
dass man doch Tierärzte tagsüber losschicken solle, um in den
kleinen Geflügelzuchten zu impfen, findet bei allen beteiligten
Parteien in der Fläche keine Anhänger.
Der Plan dabei lautet, die Tierärzte mit Impfstoffen entsprechend
der industriellen Abgabemengen – wie sie auf dem Markt sind –
auszustatten, und ihnen die Aufgabe zuzuweisen, diese Impfstoffe zu
teilen. Nicht beachtet werden dabei bereits die technischen Zwänge,
die die Anwendung dieser Präventivpräparate mit sich bringt, die oft
sehr empfindlich sind. Vergessen wird aber auch, dass dies einen
Besuch des Tierarztes bei jeder Auffrischungsimpfung, gerade bei
ausgewachsenen Tieren mit einer Vielzahl verschiedener Impfstoffe
oder bei jeder Geburt und jedem Wachstumsstadium einer Gruppe von
Küken erfordert. Ein doch sehr vereinfachter, praktisch
unrealistischer Ansatz!
Die großzügige Idee einer Aufteilung der industriellen
Großpackungen ist nichts anderes als die erzwungene Anpassung an
diese offenkundigen Missstände, nicht zu sprechen von der
praktischen Unmöglichkeit, dies überall auf dem Lande umzusetzen.
Sie entfernt sich im Übrigen vom ursprünglichen Anliegen einer
preisgünstigen Beschaffung durch die systematische Beteiligung eines
Tierarztes anstelle des Züchters und verteuert dadurch erheblich die
Gesamtkosten der Impfungen. Kosten, die bereits durch den Faktor
Impfstoff selbst bereits astronomisch hoch sind.
Außerdem würde diese Prozedur unsere Vögel erheblich stressen,
denn sie müsste tagsüber erfolgen. Stattdessen sollte, um Unfälle zu
vermeiden, eine Impfung immer nachts erfolgen, wenn sich unsere
Tiere in Ruhe auf ihren Stangen und in ihren Nestern befinden.
Schlussendlich würde dies auch die Kontaminationsrisiken
vervielfachen, da die einzelnen kleinen Zuchten, die von den
beteiligten Tierärzten besucht werden, nicht ausreichend voneinander
getrennt sind, was im Ergebnis zu einer weiteren Belastung der
ohnehin schon chronisch leeren öffentlichen Haushalte führen würde.
All dies ist fett geschrieben, als Vorsichtsmaßnahme gegen jede
zusätzliche und übliche technokratische und regulierungswütige
Ausartung, die dieses Projekt einer Verbesserung des Zugangs zu
Geflügelimpfstoffen für bäuerliche oder Hobbyzüchter torpedieren
könnte.
Die tausenden bäuerlichen Züchter, Hobbygeflügelhalter und
kleinen Geflügelproduzenten müssen vielmehr auf Verordnung ihres
lokalen Tierarztes hin Zugang zu Impfstoffen für ihr Geflügel haben.
Impfstoffe für alle Altersklassen und Haltungsgrößen, für
ausgewachsene Tiere, Jungtiere und Küken…und für die verschiedenen
viralen und bakteriellen Erkrankungen, die existieren. Das ist, wenn
man nur einen Moment darüber nachdenkt, sicherlich besser, als
unsere Tiere erst bei einer Erkrankung mit Antibiotika zu
bombardieren.
Eine kraftvolle und deutliche Aktion gegenüber den Produzenten
der Impfstoffe, mit der Vorgabe, auf Bestellung Geflügelimpfstoffe
in kleinen Abgabemengen und Dosierungen zu produzieren und zu
verkaufen, wäre auch eine exzellente Maßnahme zur Vertrauensbildung
für hunderte und tausende bäuerlicher Züchter und für die
Erhaltungszüchter unserer alten lokalen und regionalen
Geflügelrassen - überall in Europa.
Wir sollten hier anspruchsvoller sein gegenüber den großen
multinationalen Pharmafirmen, die auf unserem Staatsgebiet mit den
tiermedizinisch-pharmazeutischen Laboratorien zusammenarbeiten.
Aus all diesen praktischen Gründen, bitten wir Sie, uns mit Ihrer
solidarischen Beteiligung zu helfen. Damit dieses große Problem,
dieser schändliche Skandal der fehlenden Verfügbarkeit von
Geflügelimpfstoffen in kleinen Abgabemengen und Dosierungen, der
seit Jahrzehnten andauert und immer weitere Kreise zieht, nur um
Einzelinteressen zu schützen, die dem Allgemeinwohl widersprechen,
aufgedeckt wird.
Erster Schritt, um das Problem zu lösen wäre, wenn Ihnen dies
möglich ist, sich die Zeit zu nehmen, auf der Website change.org den
Text der Petition „Vaccins Volailles“ zu lesen. Sie finden dort die
verschiedenen technischen und wirtschaftlichen Argumente aufgezählt,
sowie vor allem auch die Erwartungen der Züchter, die diese in
zahlreichen Kommentaren inzwischen angefügt haben. Diese zeigen die
dauerhaften Schwierigkeiten, die durch die unannehmbare Situation
der Unterversorgung mit Geflügelimpfstoffen entsteht, die
ausschließlich in industrieller Abgabegröße hergestellt werden. Wir
hoffen, dass eines Tages, wenn es für die jeweilige Zucht angezeigt
oder nützlich ist, durch die vorhandenen Impfstoffe unsere
kleinbäuerlichen Einheiten, unsere kleinen Zuchten und Produzenten
geschützt werden. Diese bewahren unwiederbringliches Reservoir an
Artenvielfalt, ein lebendes Kapital für die Zukunft. Der zweite
Schritt wäre dann, wenn Sie dieses Anliegen teilen, unsere Petition
zu unterschreiben. Sie ist von herausragendem öffentlichem
Interesse, voller Symbolik und Hoffnung und betrifft schlussendlich
alle Bürger, ob Mann oder Frau, unseres Landes oder aus dem Ausland,
unsere wirtschaftliche Zukunft, die Zukunft der ländlichen Gegenden,
unseres genetischen Erbes, unserer Gesundheit und der Gesundheit
unserer Tiere.
Solange diese gravierende Angelegenheit nicht gelöst ist, obwohl
sie der Grund für Elend auf der ganzen Welt ist und obwohl das Huhn,
dieses mythische bäuerliche Tier unter dem Geflügel, das vor etwa
8000 Jahren bereits domestiziert wurde und mit seinen Erzeugnissen
viele Menschengenerationen ernährt hat, solange werden wir die Welt
Schritt für Schritt über dieses Problem informieren. Und solange
werden wir Ihnen, sehr verehrte Mehrheitsaktionärinnen und
-aktionäre der Pharmaunternehmen, auf den Fersen sein. Vergessen Sie
nicht, dass es noch Puristen gibt und dass nicht die gesamte
wissenschaftliche Forschung unter Ihrem privaten Einfluss steht. Was
Sie, sehr geehrte Damen und Herren der tiermedizinischen
Laboratorien getan haben, indem sie so viele Jahre lang das
genetische Erbe unserer seltenen Vogelrassen missachtet haben, zeigt
deutlich die schwerwiegenden Konsequenzen eines solchen Verhaltens.
Verehrte Leser, wir sind hier keinesfalls in einer weiteren
missbräuchlichen Geschäftspraktik, dafür ist die Angelegenheit viel
zu gefährlich für unsere gemeinsame Zukunft. Das Ziel unseres
Projektes ist daher auch nicht Ihr Geldbeutel, wir rufen nicht zu
Spenden auf. Uns geht es lediglich darum, Ihr Gewissen und Ihre
Urteilsfähigkeit wach zu rufen. Wenn man dasjenige als Maßstab
nimmt, das wir verteidigen, werden Sie das sehr einfach verstehen
können.
Die Moderne und ein Fortschritt, der sich nicht mit den
Traditionen und ererbten, uralten Erfahrungen unserer Ahnen
verbindet, die entscheidend für unsere Entwicklung waren, der sich
nicht des lebenden Erbes unserer Haustiere erinnert, welches sich in
unseren alten Rassen ausdrückt, die durch die Zeit, die Umgebung und
deren Einwohner gestaltet wurden, würde sehr schnell ein Mythos,
eine Illusion, ein Hirngespinst, oder schlimmer noch, er würde sich
selbst vertilgen. Unverkennbares Anzeichen dieser Fehlentwicklung
ist, dass viele unserer Zeitgenossen, inzwischen sogar auf dem
Lande, Hahnenkrähen nicht mehr ertragen! Das geht so weit, dass vor
Gerichten geklagt wird, um das Krähen zum Schweigen zu bringen,
während ihre brüllenden Autos die gesamte Umwelt verpesten. Alle
diese Menschen sollten nicht vergessen, dass der Hahn eines der
Embleme Frankreichs ist. Vielleicht, weil er einer der seltenen
Vögel ist, der noch zu singen vermag, wenn er auch bereits mit
beiden Beinen im Mist steht. Es geht hier, in der sozialen und
wirtschaftlichen Realität (nicht das Trugbild, das von manchen
errichtet wird, um die Wahrheit zu verschleiern), um unsere Wurzeln,
unsere Kultur und unsere Geschichte. Sie, verehrte Damen und Herren
der Laboratorien, wird der Bumerang mitten ins Gesicht treffen, denn
zukünftig wird die skandalöse Wahrheit nicht mehr verborgen werden
können.
Da es hier um einen perfekten weltweiten Skandal geht, betreffend
die gesamte bäuerliche, lebensmittelproduzierende Landwirtschaft,
möchten wir darauf aufmerksam machen, dass auch eine französische
und englische Version dieses Textes existiert und dort die Runde
macht. Wir haben diese Übersetzung der bemerkenswerten,
solidarischen Arbeit zweier Erasmusstudenten, Söhne eines
passionierten Züchters alter Hühnerrassen, zu verdanken. Bei
Interesse können wir ihnen diese Übersetzung sehr gerne übersenden,
wenn Sie wünschen, mit nicht-französischsprachigen Menschen über
dieses Thema zu sprechen.
Sehr geehrte Damen und Herren der Pharmaindustrie, kommen sie
schnell zur Vernunft!
Sie können nicht auf ewig hinter den Kulissen Ihren
Einfluss ausüben, um eine Haltung zu verteidigen und zu bewerben,
die dem Allgemeinwohl entgegensteht. Unsere gewählten Mandatsträger,
unsere Zentralverwaltungen und unsere Regulierungseinrichtungen,
europäische wie nationale, teilweise die Forschung und Entwicklung
haben Sie auf Ihre Seite gezogen. In diesen Kreisen können Sie noch
immer die Mittel einsetzen und die notwendigen Budgets finden, um
einen „Return on Investment“ zu erreichen. Wobei dann bei diesen
Manövern die Kohärenz mit der laut erklärten Unterstützung der
nachhaltigen Entwicklung fehlt. Genau das zeigt deutlich und ohne
Umschweife die unverantwortliche Handelspolitik bei den
Geflügelimpfstoffen.
Wir haben Ziele, die wir nur gemeinsam erreichen können. Die
Risiken, die mit Antibiotikaresistenzen in Verbindung stehen, müssen
begrenzt werden, die nicht wieder gut zu machende genetische
Vergeudung bei unseren Haustierrassen, die wirtschaftliche
Vergeudung auf dem Lande muss gestoppt werden, das Wohlergehen
unserer Haus- und Ziergeflügel muss bewahrt werden. Um zu überleben,
muss jeder seinen Platz an der Sonne haben und ganzheitlich denken
und handeln. Hierfür muss positiv, ausgeglichen und konstruktiv
zusammengearbeitet werden, zwischen kleinen Hobbyzüchtern, die ein
Reservoir der Artenvielfalt bilden und den großen Produzenten. Die
Verbesserung des Zugangs zu Geflügelimpfstoffen, indem diese in
kleinen Abgabemengen und Einheiten produziert werden, ist hierfür
von zentraler Bedeutung.
Unser Land, Frankreich, muss sich, um weiterhin im Konzert der
Nationen als Vordenker wahrgenommen zu werden, aktiver und
beispielgebender an der Errichtung einer nachhaltigen und
ausgeglichenen wirtschaftlichen Globalisierung beteiligen.
Frankreich sollte sich lieber darauf besinnen, als unannehmbare,
zerstörerische Handelspraktiken zu dulden. Deshalb hat jeder Bürger
das Recht, von diesen Auswüchsen Kenntnis zu erlangen und sich eine
eigene Meinung zu bilden. Denn durch diese Praktiken werden viele
Grundlagen unserer Gesellschaften berührt, die verschiedenen
Geflügel aus bäuerlicher Zucht, die Rasse- wie Erhaltungsgeflügel,
die Hobbyzuchten wie diejenigen Produzenten, die vernünftige Mengen
erzeugen und auf kurzen Wegen mit der Überzeugung für nachhaltiges
Wachstum liefern. Ebenso sind schlussendlich alle
Freizeitgestaltungen sowie die damit verbundenen Liefer- und
Dienstleitungsbereiche betroffen. Am Ende geht es um unsere Teller
und Gerichte, um Geschmack, Qualität und Vielfalt, um unsere
Gastronomie, das öffentliche Wohl und unsere Möglichkeiten für einen
zukünftigen Aufschwung.
Frankreich wird vor allem für den Reichtum, die Schönheit und
Vielfalt seiner Landschaften und seines bäuerlichen Erbes geschätzt.
In diesem Rahmen hatten der Hühnerhof und seine Geflügel lange Zeit
einen bedeutenden Platz inne. Bis zur Ankunft der
Intensivlandwirtschaft nach dem Krieg, die auf Massenproduktion
angelegt ist. Unsere regionalen reinrassigen Bauerngeflügel, die
weniger ertrag brachten, verloren ihren Platz Stück für Stück an
einige wenige Rassen, die heute auf der ganzen Welt verbreitet sind.
Diese genetischen Schätze hätten verschwinden können, wie es bei
einigen Rassen und Arten von Geflügel bereits geschehen ist. Gäbe es
nicht die Passion tausender Hobbyzüchter und kleinbäuerlicher
Erzeuger aller Generationen, könnten unsere Kinder diese lebendige
Vielfalt nicht mehr bewundern. Gelegenheit hierzu bietet sich etwa,
wenn in unseren französischen Städten und Gemeinden die
Schuldkinder, mit leuchtenden Augen, die Rassegeflügelausstellungen
besuchen kommen.
Allerdings stammen die bäuerlichen Züchter und die
Geflügelliebhaber oftmals aus einer niedrigen, ländlichen Klasse von
Arbeitern. Angesichts der ungerechten und verzwickten Lage in einem
Markt, der ausschließlich einen Platz für die industrielle
Intensivgeflügelhaltung lässt, sind sie gezwungen, auf den Einsatz
von Geflügelimpfstoffen zu verzichten und sehen dabei oft ihre
gesamte Herde zusammen mit ihrer ganzen Arbeit untergehen, obwohl
sich dies oftmals hätte vermeiden lassen.
Und selbst für diejenigen, die der sogenannten Mittelschicht
angehören, sind Meinungsverschiedenheiten angesichts der enormen
Kosten eines jährlichen Impfprogrammes der Jung- wie Alttiere mit
den aktuellen Mega-Dosierungen der Impfstoffe durch die
Veterinärindustrie vorprogrammiert. Missbrauch von Marktmacht an der
Grenze zum Zwangskauf und Verschwendung führen dazu, dass
wahrscheinlich mehrere juristische Grundprinzipien verletzt werden.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die gleichen
pharmazeutischen Laboratorien für Hasen und Tauben Impfstoffe in
10er, 20er oder 50er Dosen produzieren.
Ohne ein starkes Signal zur Änderung dieser unannehmbaren
Tendenzen und dieser Situation weiß niemand, ob es nicht eines Tages
hohe diensteifrige Beamte viel einfacher fänden, als gelebte
Risikoprävention, diesen gesamten Bereich, der mit den kleinen
Züchtern zusammenhängt, zu zerstören, obwohl dieser, angesichts der
Größe, die er zusammengenommen hat, unsere ländlichen Räume
wirtschaftlich und sozial bereichert. Und obwohl er Zusammenhalt und
Solidarität fördert sowie unser wunderbares genetisches Geflügelerbe
erhält. So wäre es etwa denkbar, im Namen der Risikoprävention und
mangels Existenz von Geflügelimpfstoffen in kleinen Abgabeeinheiten,
eines Tages unsere Geflügelwettbewerbe und -ausstellungen zu
verbieten. Das wäre fatal, bieten doch diese Veranstaltungen einen
wesentlichen Rahmen für den Austausch und den Wettbewerb zwischen
Züchtern.
Könnte doch nur die Bürokratie mit derselben Autorität gegenüber
den Pharmaunternehmen, die die Geflügelimpfstoffe produzieren, eine
Anordnung erlassen, um technische Gegenmittel zu erlangen für all
diese vitalen und reichen Schätze an Geflügel, die es zu erhalten
gilt. Eine Bürokratie oder Technokratie, der manchmal scheinbar
geholfen wird von denjenigen, die üblicherweise als Theoretiker und
Missionare des Tierwohls auftreten, aber die Prioritäten falsch
definieren und auffassen. Diejenigen, die sehr weit von der wahren,
vieltausendjährigen Beziehung zwischen dem Menschen und seinen
Haustieren entfernt sind. Personen, die die niemals zuvor einem
Küken auf die Welt geholfen haben und die vor allem (wenn sie nicht
selbst Züchter sind) keinerlei rechtliche Verantwortung für deren
Unterhalt haben. Und Tiere, die ohne das Zutun ihres Züchters, mit
dem sie das Bild unserer Landschaft gestaltet haben, niemals in
freier Wildbahn vernünftig überleben könnten.
In einem Hörsaal über uns herzuziehen und uns Züchtern erklären
zu wollen, was wir sehr gut selbst wissen, nämlich, dass unsere
Haustiere, mit denen wir Züchter dauernd Umgang haben, mit
Empfindsamkeit ausgestattet sind, ist schon in Ordnung. Denn kein
Züchter, der nicht ausreichenden Tierverstand hat, um diese
Selbstverständlichkeit zu wissen, wird lange bestehen können.
Wenn dieselben juristisch-legalen Tierwohlaktivisten mit
demselben Elan und Wagemut die Missstände der tiermedizinischen
Pharmalobby angreifen würden, damit das Wohl unserer Tiere effektiv
und vollständig auch in unseren bäuerlichen und Hobbyhaltungen
gesichert werden könnte, dann könnten sie mit ihrem Handeln vollends
zufrieden sein. Sie dienten damit unseren Hühnern, Hennen, Hähnen,
Küken, Puten, Perlhühnern, Wachteln, Fasanen, Pfauen, Enten und
Gänsen sowie den Wildtieren, von denen einige in ihrer natürlichen
Umgebung selten geworden sind.
Nein, ein Wettbewerbstier, das sein Züchter schätzt und verwöhnt,
ein Zuchttier von Qualität, das in gutem Zustand und entsprechend
vorbereitet ist, im Wettbewerb zu bestehen und all die Vitalität
ausdrücken kann, die es von einer alten Bauern- oder
Ziergeflügelrasse bewahrt hat, ein solches Tier, das aus jahrelanger
engagierter Züchterarbeit gewachsen ist, nein ein solches Tier ist
nicht gestresst durch seine Teilnahme an einer Geflügelausstellung.
Eine Ausstellung beeinträchtigt in keiner Weise sein dauerhaftes
Wohlergehen, sind doch die Haustiere gewöhnt, mit Menschen
umzugehen, vor allem, wenn der betreffende Züchter sich gut um sie
kümmert. Jedes reinrassige Tier wird in einem bequemen,
individuellen Käfig untergebracht, der seiner Größe angepasst ist
und Einstreu, Futter und Wasser enthält. Es wird wenige Tage, ein
Wochenende lang, einem bewundernden Publikum vorgestellt. Viel mehr
wäre es gestresst, das arme Tier, ebenso wie seine Artgenossen, wenn
eine ansteckende Krankheit seine Heimatherde dezimieren würde. Wo
sich doch alle diese unnötigen Leiden für diese Tiere, die wir
aufgezogen haben, durch ein angemessenes Impfprogramm vermieden
werden könnten.
Im November 2012 nahm ich an der Nationalen Geflügelausstellung
in Montlucon teil. 6000 Haustiere wurden dort am Ausstellungsgelände
einer beeindruckten Öffentlichkeit präsentiert. Hühner, Tauben,
Enten, Hasen etc. Vier Tage lang war die Mehrzahl der Hotels und
Restaurants dieser bourbonischen Stadt und ihres Umlandes komplett
belegt. Gefüllt mit den ausstellenden Züchtern aus ganz Frankreich,
mit den Preisrichtern, den Besuchern und anderen Züchtern, die ihre
Zuchtstämme durch Zukauf erneuern wollten.
Machen wir es also, verbieten wir dies, reglementieren wir es bis
zum Exzess, unterdrücken wir es. Auf diese Art werden wir nicht weit
kommen, unsere Kinder werden es uns in einigen Jahren danken. Danken
dafür, dass wir nicht in der Lage waren, diese genetischen
Reichtümer ausreichend zu schützen, zu erhalten und weiterzugeben,
dieses Kapital für die Gegenwart und die Zukunft. Schlimmer noch,
sie werden uns vorwerfen, uns im Gegenteil der sich immer stärker
ausbreitenden Tyrannei der tiermedizinischen Pharmaunternehmen
gebeugt zu haben. Unternehmen, die sich als Gipfel des Zynismus
ständig rühmen, angeblich die nachhaltige Entwicklung zu
unterstützen. Eine Behauptung, die sie auf günstigem Wege über ihre
Internetseiten aufstellen können. Und das, während sie, um ihren
maximalen Gewinn zu bewahren und vielleicht auch um aufmerksam den
Erwartungen der industriellen Geflügelzucht zu entsprechend, die
sich immer stärker ihre Monopole sichern will, niemals die Bitten
der kleinen Züchter berücksichtigt hat, die Impfstoffe in kleineren
Dosierungen und Abgabemengen benötigen.
Unterstützen Sie daher die Hobbyzüchter und die kleinen,
bäuerlichen Geflügelproduzenten, Wiegen der Artenvielfalt und der
Heimat, die einen ganzen Wirtschaftszweig erhalten, der
ausschließlich darum bittet, auch leben zu dürfen. Für das Wohl
unserer Tiere und eine dauerhafte, solide Struktur aller mit deren
Haltung verbundener Aktivitäten müssen die Bedingungen geschaffen
und die Instrumente bereitgestellt werden, um die Gesundheit unserer
Herden und den Austausch von Zuchttieren zu bewahren. Die
bestehenden technischen und wirtschaftlichen Hindernisse sind
unverantwortlich und müssen beseitigt werden. Eine Reduzierung der
Ausgaben wird (sofern notwendig oder nützlich) präventive
Impfprogramme für Alt- wie Jungtiere ermöglichen und damit eine gute
Pflege und Haltung unserer Tiere sicherstellen.
Die mangelnde Logik unseres Landes, das versucht, wirtschaftlich
wieder zu erstarken, scheint auf ihrem Höhepunkt zu verharren.
Vielleicht müssen wir nochmals daran erinnern, es laut
herausschreien, es fettgedruckt schreiben. Wir Züchter, die wir
rechtlich für den Unterhalt unserer Tiere verantwortlich sind, wir
fordern, um diese Nachlässigkeit zu regeln, keinerlei Hilfen oder
öffentliche Subventionen! Unsere konstruktiven Forderungen sind also
völlig unschädlich für die öffentlichen Haushalte, was will man
mehr!
Wir wollen lediglich auf Rezept und auf unsere Kosten bei unseren
Tierärzten Impfstoffe kaufen können, die der Größe unserer Bestände
angepasst sind. Ein Unterfangen, das doch nur das beginnende
Wirtschaftswachstum durch steigende Nachfrage befördern kann. Was
wir nicht wollen, ist dafür die abschreckenden und räuberischen
Preise der Pharmaindustrie bezahlen zu müssen.
Einen solchen anarchischen Markt endlich zu regulieren, dagegen
kann nicht einmal ein eingefleischter Liberaler etwas haben. Denn
der so berühmte Markt, der doch die Grundlage für das freie,
unverfälschte Spiel der Kräfte bilden soll, ist hier nur schemenhaft
zu erkennen, da er fehlgeleitet ist.
Wie ist es zu verstehen, dass bisher das Schweigen angebracht
sein konnte, nachdem wir jetzt so viel argumentiert, im Detail
aufgezeigt und aufgeführt haben? Für jedes Verbrechen gibt es ein
Motiv. Wir Züchter kennen nicht die ganze Tragweite oder alle
Beweggründe, die aktuell eine Rolle spielen, wir wollen lediglich
unbedingt, dass Impfstoffe in kleinen Abgabemengen bei unseren
Tierärzten verfügbar sind. So funktioniert das im Übrigen schon bei
den industriellen Großmengen für Geflügelimpfstoffe, auch diese
werden auf Bestellung abgegeben. Seit zu langer Zeit erdulden wir
diese Situation mit unseren Tieren, sorgen uns um ihre Gesundheit
und unser Vermögen, wir hatten also ausreichend Zeit, um darüber
nachzudenken.
Die Republik war gesetzgeberisch tätig und hat auf dem Papier
unsere Existenz, die Existenz der kleinbäuerlichen
Geflügelwirtschaft und der Hobbygeflügelzucht anerkannt:
„ wobei einerseits die Tätigkeit der berufsmäßigen Halter wie der
nicht berufsmäßigen Halter zu schützen ist, die den Erhalt der
Rassen und Arten garantieren und zum Erhalt der gemeinsamen
nationalen genetischen Reserve beitragen“
Gesetz n° 2014-1170 vom 13. Oktober 2014 über die Zukunft der
Landwirtschaft, der Ernährungswirtschaft und des Waldes, dort
Artikel 55.
Wir baden also geradezu in völliger Inkohärenz und praktischer
wie administrativer Inkonsistenz, denn die Geflügelimpfstoffe
existieren noch immer nicht in kleinen Abgabemengen und vor allem
gibt es noch einmal das kleinste Anzeichen dafür, dass die Politik
diese Aufgabe zu unseren Gunsten regelt. Es herrschen die Gesetze
der Pharmakonzerne und der mit ihnen verbundenen Teilbereiche.
Seit Urzeiten sind unsere kleinbäuerlichen Haltungen im Freien,
früher im Hühnerhof, heute in unseren Gärten, in ständigem Kontakt
mit einer Vielzahl an Trägern von Keimen und Viren. Die Praxis und
der Ärger vieler Hobbyzüchter ist dafür Zeuge. Die Keime verteilen
sich über den Wind und können von überall her stammen, ob aus großen
oder kleinen Haltungen. Zudem können sie durch Wildvögel sowie durch
den Austausch von Bruteiern oder Zuchttieren verbreitet werden. Der
Schutz unserer kleinen Bestände durch angepasste Impfprogramme
sollte daher die Regel sein.
Zunächst einmal sollten, auf Ebene der Verwaltung, die
Hobbyzüchter als freie und verantwortungsbewusste Personen
wahrgenommen werden. Es sollte nicht der gewöhnlichen Neigung
nachgegeben werden, alles zu bevormunden, zu kontrollieren und zu
gängeln, was klein ist. Zudem sollte man Ambitionen haben. Sonst
bleibt natürlich der Status Quo, man bleibt unbeweglich, es wird
nichts gemacht, was nicht kontrolliert ist oder wenigstens
kontrollierbar ist, am Ende geschieht gar nichts, bis auf leere
Konzepte. Man verwechselt dann wollen mit können, wo es doch nur ein
wenig Demut und praktisches Augenmaß bräuchte, um einige Ergebnisse
zu erzielen. Frankreich ist reich an Initiativen, sie werden nur
immer wieder ausgebremst oder misstrauisch beäugt, der Motor bleibt
im Leerlauf, es darf nur nicht zu einer
Geschwindigkeitsüberschreitung kommen….
Währenddessen muss die Internationale Organisation für
Landwirtschaft und Ernährung verbittert feststellen, dass es einen
planmäßigen Genozid gegen die Artenvielfalt der Haustiere gibt. In
Europa, in Frankreich, einem Land, das noch immer zu den an
Haustierrassen reichsten Ländern der Erde zählt. Welche Schande!
Die wahre Tierhaltung, diejenige mit einer überschaubarten
Stückzahl, ist die einzige, die überleben kann. Die die Umwelt
weniger belastet durch ihre kurzen, lokalen Lieferwege. Nicht
überleben werden sicherlich die Betriebe, die Geflügel zu tausenden
in Gebäuden halten, wo diese nicht einmal das Tageslicht sehen und
zwischen den Kontinenten hin und her verschoben werden.
Biozertifizierung hin oder her. Denn wenn wir so weitermachen, wird
sich die Natur irgendwann wehren und uns auf das schlimmste
bedrohen. Nicht so in unseren kleinen Zuchten, in denen doch viele
Kenntnisse vorhanden sind. Wissentlich wird in Kauf genommen, alle
Träger der Artenvielfalt, alle kleinen Geflügelhaltungen
kaputtzumachen, nur um den Forderungen und Partikularinteressen der
Agro-Bio-Industrie-Hygiene-Lobby gerecht zu werden, die massiv
subventioniert werden und zu deren Konglomeraten die Produzenten von
Tierarzneimitteln gehören. Die mangelnde Verfügbarkeit von
Geflügelimpfstoffen in kleinen Dosierungen ist hierfür nur ein
sichtbares Zeichen.
Europa hat gerade erst Entschlüsse gefasst, um die Benutzung von
Antibiotika zu reduzieren und damit die Antibiotikaresistenzen
einzudämmen. Diese Entschlüsse manifestieren sich bereits im Erlass
nationaler Regeln, die immer mehr die Nutzung und Abgabe von
Antibiotika für Züchter begrenzen. Ohne einen demokratisierten,
verantwortungsvollen Zugang zu Geflügelimpfstoffen, ohne dass diese
in kleinen Abgabemengen für die tausenden kleinbäuerlichen
europäischen Züchter und die traditionellen Geflügelproduzenten
hergestellt werden, bleibt diese Begrenzung ein frommer Wunsch,
unanwendbar, gefährlich, unausgeglichen und unlösbar.
Glauben Sie, verehrte Mitbürger wirklich, dass – während die
Diktatur der industriellen grünen Sonne heimlich manipuliert –die
bedeutenden Forscher in unseren Forschungseinrichtungen Ihnen morgen
Planktontabletten oder Bioproteine liefern werden, als Ersatz, um
die Zukunft unserer Ernährung zu sichern? Wann, wo und wie können
Sie sich dessen versichern? (Soweit die Zucht betroffen ist:)
Außerhalb lokaler, kurzer und direkter Lieferwege, die im Übrigen
weniger Transportkapazitäten benötigen? Während wir Stück für Stück
jede nachhaltige Politik der Aufwertung ländlicher Gegenden, der
Landschaftserhaltung, der Ausbreitung einer dezentralen Wirtschaft
aufgeben, die repräsentiert wird durch unsere Haustiere und deren
Züchter.
Auch aus diesem Grunde kann diese Abhandlung über
Geflügelimpfstoffe nicht einfach so übergangen werden. Was ist das
für eine Welt, in der eine einfache technische Frage, die leicht
gelöst werden kann, aber gleichzeitig von großer Symbolkraft und
vitaler Bedeutung ist, nicht im Einvernehmen und durch
Zusammenwirken aller betroffenen Partner geklärt werden kann? Sehr
geehrte Damen und Herren der hohen Beamtenschaft, sehr geehrte
Regierende, richten Sie bitte Ihr Handeln gegenüber und Ihre
Beziehung zu den pharmazeutischen Laboratorien wesentlich
effizienter und verantwortungsbewusster aus.
Es ist Zeit, eine konstruktive Partnerschaft zu bilden. Etwas,
was von Anfang an bei der Vergabe von Marktzulassungsgenehmigungen
hätte erfolgen müssen. Als eine Gegenleistung, anstatt mit
übergroßem Zynismus die große Familie der Hausgeflügel in unseren
kleinbäuerlichen Zuchten, in der Hobbyhaltung und der Hobbyzucht zu
vergessen. Sie scheinen in den Köpfen unserer Technokraten
bestenfalls das Recht zu haben, als Haustiere „zweiter Klasse“ zu
leben.
Wie lange werden wir, die kleinen Züchter, angesichts der
vielfältigen wirtschaftlichen Zwänge, noch in der Lage sein, diese
ganze Vielfalt, diese lebendigen Erbgüter zu erhalten?
Die Zucht unserer alten reinrassigen Geflügel, dieses Hobby, das
sich heute immer mehr verbreitet, schafft – jenseits der genetischen
und wirtschaftlichen Aspekte – auch sozialen Zusammenhalt. Wir haben
nicht mehr das Recht, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, Stück für
Stück dies alles unrettbar zu verlieren, die Pharmaindustrie und die
Lobby der Agrarindustrie alle diese Reichtümer zu zerstören. Sie zu
zerstören, indem sie hinterhältig und in utopischer Weise, die
Sanitärstandards der Intensivindustrie auf engstem Raum und in
geschlossenen Gebäuden, mag sie auch bio-industriel sein, unserer
kleinbäuerlichen Einheiten unter freiem Himmel auferlegen. Und die
alleine schon deshalb mit allen Problemen der freien Natur
konfrontiert ist.
Kleine Anekdote: Vor der Revolution war es nur dem Adel erlaubt,
Tauben zu züchten…
Sehr geehrter Herr Präsident der Republik, sehr geehrte Damen und
Herren Regierende, man muss etwas tun, und zwar mit
Entschlossenheit, Durchsetzungskraft und Weitsicht. Dieser Skandal
der Nichtverfügbarkeit von Geflügelimpfstoffen in kleinen
Abgabemengen und Dosierungen ist ein großes Problem. Sehen wir der
Wahrheit ins Auge, sehr geehrter Herr Präsident, packen wir, packen
Sie diese inkohärente, administrative, technische und sanitäre
Nachlässigkeit an.
All diese gefährlichen Auswüchse, die von der
Tierarzneimittelindustrie praktiziert werden, diese organisierte
Ungerechtigkeit wird weder in unserem Land noch anderswo auf der
Welt kontrolliert, verringert, besser reglementiert.
Denn obwohl der Alarm ausgelöst ist, warten wir bis heute auf ein
positives Ergebnis für die kleinen Geflügelzuchten, warten wir auf
Antworten und Vorschläge. Weder hören wir etwas von seiten der
Staatsmacht, noch von ihren Ämtern, Büros oder Organisationen.
Nichts hören wir auch von den multinationalen Pharmariesen, die zu
stark diesen Markt beeinflussen und dabei vergessen, dass es auf
Dauer kein Wachstum geben kann ohne die Werte der Solidarität und
des Sich-Gegenseitigen-Ergänzens. Viel zu oft sind diese Unternehmen
ausschließlich vom sofortigen Gewinn geleitet und entwerten unsere
Zukunft, indem sie alles in einen Topf werfen. Das Schicksal der
Hobbygeflügelhaltung und der durch sie bewahrten Schätze wird
bezeichnend sein dafür, welchen Erfolg ein generelles Überdenken der
Fundamente Europas haben kann.
Was wird die Zukunft bringen? Was auch immer kommt, wir kleinen
Züchter müssen fortfahren zu handeln und zu informieren. Schlicht
und einfach, um diesen Skandal aufzudecken und anzugreifen. Diese
bisher verborgene, versteckte Situation ist schlicht schändlich und
gefährlich unproduktiv.
Dieses Land muss schnellstmöglich wieder aufgebaut werden, durch
Handeln, Solidarität und Respekt, um wieder Vertrauen zu erlangen -
so wie ganz Europa, das ansonsten droht, sehr schnell sozial zu
explodieren. Keine Gelegenheit, wahre Werte durch eine wahrhaftige
Wirtschaft zu generieren, sollte so offenkundig missachtet werden.
Es sei denn, wir wollen den Weg des wirtschaftlichen Abstieges und
der Gefährdung der gemeinsamen Umwelt fortsetzen. Wir sollten
aufhören, nur das Fehlen gemeinsamer Werte zum Thema zu machen. In
diesem neu zu definierenden Europa, dass neu zu motivieren ist, muss
unser Land Frankreich wie niemals zuvor als Vorreiter
voranschreiten. Zusammen mit all denjenigen, die einen neuen
Aufschwung wollen, der sowohl gerecht wie redlich, ausgeglichen wie
dauerhaft ist.
Um dauerhaft, im Alltag respektiert zu werden, muss die Republik
respektwürdig sein.
Allen denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, diese gesamte
Abhandlung zu lesen…gilt unser großer Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Nur Mut, es bleibt noch ein bisschen zu lesen in der Petition
selbst, und in den Kommentaren der Unterstützer, die sich neben
ihrer Unterschrift auch selbst mit ihren Erfahrungen oder Meinungen
ausdrücken wollten. Diese sind oftmals sehr lehrreich und klar.
https://www.change.org/p/produire-des-vaccins-pour-volailles-conditionnes-en-petits-dosages
|